Riemen (Schifffahrt)

Ruderriemen auf einem Marinekutter bei der Kieler Woche 2009

Der Riemen ist der Begriff der Seemannssprache für ein Ruder zum Vortrieb eines Ruderboots oder Ruderschiffs, das vom Ruderer mit beiden Händen bewegt wird. Die etwas kleineren Ruder, die vom Ruderer gleichzeitig paarweise gehandhabt werden, heißen in der Seemannsprache Skulls. Beide Arten von Rudern haben gemein, dass sie beweglich mit der Bordwand verbunden sind, sodass sich die Hände des Ruderers in Fahrtrichtung bewegen, solange das Blatt im Wasser ist.

Darin unterscheiden sich beide Arten von Ruder (und ebenso das Steuerruder) vom Paddel, das keine Verbindung zur Bootswand hat und bei dem der Paddler oder Kanute die weiter vom Blatt entfernte Hand in Fahrtrichtung bewegt, die näher am Blatt befindliche Hand aber rückwärts.

Die mit Riemen ausgeübte Rudertechnik wird einfach als „Riemenrudern“ bezeichnet. Durch parallelogrammförmige Bewegungen der Riemenstange senkt der Ruderer das Blatt ins Wasser, zieht es gegen die Fahrtrichtung und gibt dem Schwimmkörper damit Vortrieb. Anschließend führt er den Riemen über Wasser wieder in seine Ausgangsposition zurück.

Abseits vom Rudersport werden Riemen auch als Vortriebsmittel von Ruderschiffen genutzt, deren größte die Galeeren waren. Der moderne Rudersport ist erst später auf Basis dieser Technik entstanden, die für lange Zeit die einzige Möglichkeit der windunabhängigen Fortbewegung auf dem Wasser war. Beim Wriggen, einer Sonderform des Ruderns, wird pro Boot nur ein einziger Riemen mit einer besonderen Technik zur Fortbewegung eingesetzt.


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